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Wohnsiedlung Basel
Wohngenossenschaft Gundeldingen Basel   Fassadensanierung   Ausführung 2017 -  2018   Merki Schmid Architekten

Die Siedlung der 1926 gegründete Wohngenossenschaft Gundeldingen zählt
zu den markantesten Zeitzeugen in Basel-Süd. Jetzt wurden bei diesem
altehrwürdigen Bauwerk die strassenseitigen Fassaden entlang der
Thiersteinerallee und der Gundeldingerstrasse um den
genossenschaftseigenen Lindenhof saniert. Zahlreiche lokale
Handwerksbetriebe haben am neu entstandenen Bijou unter Leitung von Merki
Schmid Architekten in zwei Etappen im letzten und in diesem Jahr mitgewirkt.
Mit einem gelungenen Fest wurden Ende August 2018 die umfangreichen
Bauarbeiten kurz vor Abschluss mit den betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern
sowie Baufirmen und deren Mitarbeitern gefeiert. Besagte Wohngenossenschaft für
gesunden, preiswerten Wohnraum hatte seinerzeit die Architekten Hans von der
Mühll und Paul Oberrauch sowie den Architekten Rudolf Christ für die Planung und
Ausführung beauftragt. Auf dem Grundstück konnten dank der klug gewählten Form
eines Mäanders 27 aneinandergebaute Häuser erstellt werden. Die Gebäudeecken
werden durch prägnante Eckbalkone und zwei Rotunden betont. Die Siedlung verfügt
über insgesamt 131 Wohnungen. Es handelt sich dabei durchwegs um
Dreizimmerwohnungen und Vierzimmerwohnungen.
Das Ensemble war vor einigen Jahren der Schutzzone zugeordnet worden. Für
bauliche Veränderungen ist deshalb die Kantonale Denkmalpflege zuständig. Das
Projekt wurde vom Vorstand unter Einbezug von zusätzlichen fachlichen Begleitern
durch Merki Schmid Architekten an die Hand genommen und in enger
Zusammenarbeit mit den Kantonalen Ämtern mit bestens ausgewiesenen
Unternehmungen realisiert.

 

Die Gestaltung der neuen Fenster und die Wahl der dunkleren, rötlichbraunen
Fassadenfarbe orientiert sich weitgehend am Originalzustand von anno 1926.
Ebenso sind jetzt die Sockelpartien, Rotunden und Balkone farblich wieder etwas
dunkler gehalten. Die Holzmetallfenster aus den 1980er Jahren wurden durch wie
dazumal feingliedrige Holzfenster mit zwei Flügeln ersetzt, wovon ein Flügel nun
kippbar ist. Zusätzlich wählte man für sämtliche Fenster verbesserten Schall- und
Wärmeschutz. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Hohlräume um die
Fensterkonstruktionen und im ehemaligen Rolladenkasten sorgfältig abgedichtet.
Das bestehende innere Holzwerk konnte gleichzeitig farblich den neuen Fenstern
angepasst werden. Viel Arbeit gab es auch bei den Eckbalkonen und Rotunden. Dort
mussten Brüstungen, Böden und teilweise Metalldächer sorgfältig saniert werden.
Fazit: Das gesamte Bauwerk ist dank der fachgerechten, sanften Renovationsweise
zu einem eigentlichen urbanen Bijou geworden, welches als grosses Vorbild und
leuchtendes Beispiel für inskünftige, ähnliche Sanierungen in unserer Stadt dienen
kann.
Mit allen beteiligten Handwerkern und insbesondere mit der Kantonalen
Denkmalpflege hatten die Verantwortlichen über eine lange Periode eine
ausserordentlich gute Zusammenarbeit, wie Architekt Merki betont. Alle arbeiteten
Hand in Hand, um dieses schöne Projekt termingerecht zu vollenden. Besonders
bemerkenswert an diesem Bauwerk ist die äusserst geschickte Arealausnutzung, welche den Architekten von 1926 zu verdanken ist. Wir haben die Probe
aufs Exempel gemacht und gesehen, dass die ganze 331 Meter lange Mäander-
Fassade auf eine einzige schnurgerade Häuserzeile abgewickelt der Distanz vom Zwinglihaus (Gundeldingerstrasse) bis zur Kreuzung bei der Heiliggeistkirche
(Güterstrasse) entsprechen würde.

Lukas Müller, Gundeldinger Zeitung

 

Fotos
Tom Bisig